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Orangerie 1 – Rehabilitationsabteilung

Die Orangerie 1  (OR1), die zum Bereich Allgemeinpsychiatrie der Rehaklinik gehört, ist eine offene Rehabilitationsabteilung mit 20 Betten für erwachsene Patienten zwischen 18 und 65 Jahren, die überwiegend von Psychosen betroffen sind.

Die OR1 hat den Auftrag, die gesellschaftliche Eingliederung von Menschen mit psychischen Störungen − überwiegend Psychosen in der Remissionsphase, mit oder ohne sekundäre Abhängigkeit − zu ermöglichen. Neben dieser Zielgruppe kann die Abteilung grundsätzlich auch Personen mit Doppeldiagnose betreuen, beispielsweise Psychose und Depression oder Psychose und Persönlichkeitsstörung.

Interdisziplinäres Team

Die Patienten werden von einem mehrsprachigen, interdisziplinären Team, das sich aus verschiedenen Berufen zusammensetzt: Facharzt für Psychiatrie, Psycholog, Sozialarbeiter, Ergotherapeut, Gesundheits- und Krankenpfleger, Fachpfleger in Psychiatrie und Hilfskrankenpfleger. Ein Allgemeinmediziner, der an die Abteilung angebunden ist, steht für die Behandlung somatischer Probleme zur Verfügung. Je nach den spezifischen Bedürfnissen der Patienten wird die Behandlung durch weitere Fachkräfte ergänzt: Neuropsycholog, Sporttherapeut, Psychomotoriker, Kunsttherapeut, Ernährungsberater, Hygieniker, Musiktherapeut usw.

Aufnahmebedingungen

Grundvoraussetzung für die Aufnahme ist, dass die Patienten keine akuten Symptome oder schweren Verhaltensstörungen aufweisen, sich einer Vorbehandlung des akuten Zustandes unterzogen haben, Bereitschaft zur Mitwirkung an der Behandlung mitbringen, sich in Gruppen integrieren und weiterentwickeln können sowie die Abteilungsregeln beachten. Ferner können keine Patienten mit organischen Hirnerkrankungen aufgenommen werden.

Im Idealfall findet vor der Aufnahme in die OR1 ein Vorgespräch zwischen dem interdisziplinären Team und dem Patienten statt. Dabei werden die Erwartungen und Bedürfnisse des Patienten besprochen. Gegebenenfalls wird dem Patienten ein Aufenthalt auf Probe („Probezeit“) angeboten, um die Integration in die Abteilung zu erleichtern. Der Therapieplan und das therapeutische Vorgehen werden gemeinsam mit dem Patienten festgelegt. Die Behandlung erfolgt nach einem speziell auf den Patienten zugeschnittenen Rehabilitationsprogramm.

Therapieplan

In der Praxis liegt der Schwerpunkt auf der Förderung der sozialen Kompetenzen der Patienten sowie der Milieutherapie, bei der das Leben in der Gemeinschaft eine zentrale Rolle spielt. Die Behandlung zielt darauf ab, die Kompetenzen und Ressourcen der Patienten zu stärken, damit sie größtmögliche Selbstständigkeit erlangen. Zu diesem Zweck wird jedem Patienten eine Bezugsperson aus dem interdisziplinären Team zugewiesen.

Der Therapieplan und das therapeutische Vorgehen werden vom interdisziplinären Team gemeinsam mit dem Patienten regelmäßig neu bewertet. Diese individuellen Bilanzen dienen dazu, die Entwicklung des Patienten nachzuvollziehen, das Therapieprogramm entsprechend anzupassen und das Entlassungsprojekt vorzubereiten.

Die Einbindung von Angehörigen ist ausdrücklich erwünscht. Mit dem Einverständnis des Patienten werden den Angehörigen Familiengespräche und systemische Therapien angeboten.

Aufenthaltsdauer

Die Dauer des Aufenthalts hängt von der klinischen Entwicklung der Person ab. Durchschnittlich beträgt sie in der OR1 etwa sechs Monate. In begründeten Fällen kann der Aufenthalt jedoch verlängert werden.

Vorbereitung auf die Zeit nach dem Aufenthalt

Im Anschluss an die stationäre Behandlung erarbeiten und planen der Patient und das interdisziplinäre Team gemeinsam ein Entlassungsprojekt. Gegebenenfalls kann das Entlassungsprojekt mit den Angehörigen des Patienten, seinem Arbeitgeber oder klinikexternen Partnern besprochen werden. Um die Entlassung zu erleichtern, kann dem Patienten im Rahmen einer Übergangsphase auch ein „Probeaufenthalt“ im zukünftigen Lebensumfeld angeboten werden.

Außerdem ist eine Nachsorge durch die Poliklinik, den Dienst für ambulante psychiatrische Pflege (Soins Psychiatriques à Domicile − SPAD) oder die Tagesklinik der Rehaklinik möglich. Ferner können die Patienten nach der Entlassung für eine bestimmte Zeit sozial und/oder psychologisch betreut werden.

In der Regel kehren die Patienten nach ihrer Entlassung in ihre alte Wohnung zurück oder werden ins Therapiezentrum Diekirch oder an klinikexterne Einrichtungen vermittelt.

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