Eine Einrichtung des
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Die Orangerie 2 (OR2), die zum Bereich Suchtmedizin der Rehaklinik gehört, ist eine offene Rehabilitationsabteilung zur Behandlung von erwachsenen alkohol- und medikamentenabhängigen Patienten mit chronischem Krankheitsverlauf und schweren und anhaltenden medizinisch-psychosozialen Komplikationen. Die Station bietet 22 stationäre Behandlungsplätze.
Die OR2 verfügt über besondere Kompetenzen in Diagnostik und Therapie von Personen mit chronisch mehrfachen Schädigungen durch Substanzgebrauch. Diese Patientengruppe ist von psychischen, somatischen Begleit- oder Folgeerkrankungen und/oder psychosozialen Komplikationen betroffen. Dies können beispielsweise neuropsychiatrische Krankheiten wie Korsakow-Syndrom/amnestisches Syndrom, Alkoholhalluzinose oder depressive Störungen sein. Körperliche Folgeerkrankungen können in Form von alkoholbedingter Leberzirrhose, Hirnschädigungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Nervenschädigungen auftreten. Zu den möglichen psychosozialen Komplikationen zählen der Zerfall der Familie, Verlust sozialer Bindungen, Arbeit- und Wohnungslosigkeit u. a.. Ziel der Rehabilitation ist die Stabilisierung der Abstinenz, die Behandlung der o.g. Krankheitsfolgen bzw. Krankheiten und – nach Möglichkeit – die Wiedereingliederung.
Die Patienten werden von einem mehrsprachigen, interdisziplinären Team behandelt, das sich aus Mitarbeitern verschiedener Berufsgruppen zusammensetzt: Facharzt für Psychiatrie, Neuropsychologe, Psychologe, Sozialarbeiter, Ergotherapeut, Gesundheits- und Krankenpfleger, Fachpfleger in Psychiatrie und Hilfskrankenpfleger. Ein Allgemeinmediziner steht für die Behandlung somatischer Probleme zur Verfügung. Je nach den spezifischen Bedürfnissen der Patienten wird die Behandlung durch weitere Fachkräfte ergänzt, beispielsweise durch Physiotherapeuten, Sporttherapeuten, Psychomotoriker, Kunsttherapeuten, Ernährungsberater, Hygieniker oder Musiktherapeut.
Da die OR2 eine offene Rehabilitationsabteilung ist, muss vor der Aufnahme sichergestellt sein, dass die Patienten psychisch und physisch ausreichend stabilisiert sind (keine akute psychische Störung und/oder organische Erkrankung), keine geistige Verwirrtheit mit Fluchtimpulsen aufweisen, keine intensive Körperpflege benötigen (Pflegefall) und keine illegalen Drogen konsumieren.
Die Aufnahme erfolgt auf ärztliche Zuweisung. Vor einer Aufnahme wird auf der Station ein Vorgespräch mit dem Patienten geführt, um einzuschätzen, ob diese Abteilung für die Rehabilitation des Patienten geeignet und eine Behandlung erfolgversprechend ist. Hierfür benötigen wir Informationen zur Krankengeschichte des Patienten, Angaben nahestehender Personen (idealerweise Angehörigenbegleitung zum Vorgespräch), aktuelle Befunde erfolgter Untersuchungen (Labor, EKG, EEG, zerebrale Bildgebung, Röntgen, Sonographie, Gastroskopie…), Angaben zur Medikation und Informationen zum Stand der Klärung der sozialen Situation.
Weitere Voraussetzungen für die Aufnahme sind Abstinenzbereitschaft, abgeschlossene Entgiftung, ggf. psychische Stabilisierung, abgeschlossene somatische Abklärung bzw. Behandlung und eine bestehende Krankenversicherung bzw. die Zusage einer Kostenübernahme durch den Versicherungsträger.
Bei der Aufnahme verpflichtet sich der Patient, zu einem guten Miteinander auf Station beizutragen, die Hausregeln (Abstinenz, Ausgehzeiten u. a.) einzuhalten, am für ihn erstellten Therapieprogramm teilzunehmen und an seiner Genesung mitzuwirken.
Die Arbeit der Abteilung folgt einem patientenorientierten, integrierten Ansatz. Die Patienten werden von einem multidisziplinären Team nach einem individuellen Therapieprogramm betreut, das durch das bereichsübergreifende therapeutische Angebot der Einrichtung ergänzt wird. Die Behandlung umfasst folgende Bestandteile:
Meist liegt der Schwerpunkt auf der kognitiven Förderung, der Einübung und Festigung der Alkoholabstinenz sowie der neuropsychologischen Reevaluation von Patienten, die nach dem Entzug anhaltende kognitiv-mnestische Störungen aufweisen. Besondere Bedeutung hat die Milieutherapie, bei der das Leben in der Gemeinschaft eine zentrale Rolle spielt.
Der Therapieplan wird vom interdisziplinären Team gemeinsam mit dem Patienten regelmäßig neu bewertet. Anhand dieser individuellen Bilanz lässt sich die Entwicklung des Patienten nachvollziehen und das Therapieprogramm entsprechend anpassen.
Die Dauer der stationären Therapie variiert stark. Sie richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten der Patienten und den therapeutischen Erfordernissen und kann von 3 bis zu maximal 24 Monaten reichen.
Im Laufe der stationären Behandlung wird ein Entlassungsplan erarbeitet und entsprechend dem Weiterbehandlungsbedarf individuell angepasst. Die Abteilung bietet ihren Patienten die Möglichkeit, den Übergang in den Alltag schrittweise durchzuführen: So besteht beispielsweise im Fall einer beruflichen Wiedereingliederung mit der Krankenhausübernachtung die Möglichkeit, die Tätigkeit aus der Klinik heraus aufzunehmen. Der Vorbereitung einer Rückkehr ins häusliche Umfeld kann der Besuch einer externen Tagesklinik dienen.
Auch der Dienst für die ambulante psychiatrische Pflege (Soins Psychiatriques à Domicile − SPAD) und die Tagesklinik der Rehaklinik bieten eine Nachsorgebetreuung. Nach der Entlassung können die Patienten außerdem für eine bestimmte Zeit vom Sozialdienst weiter betreut werden.
Wenn Patienten im Anschluss an die Therapie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in ihr Zuhause zurückkehren können, unterstützen wir sie bei der Suche nach einer geeigneten Wohnstruktur oder Einrichtung.
17 avenue des Alliés L-9012 Ettelbrück
Postfach 111 L-9002 Ettelbrück
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